elektromobilität

Quick Check

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E-Autos wurde in Deutschland in 2020 bereits zugelassen.
1 %
der Elektroautos fahren klimafreundlicher als Benziner.
0.1
Gigatonnen CO2 können eingespart werden, wenn bis 2050 jedes 2. Auto elektrisch fährt.

In der Diskussion

Fördern Elektro-Antriebe die Kinderarbeit?

Für die Herstellung von Akkus, auch denen in Elektro-Autos, ist Kobalt ein wichtiger Bestandteil. Rund 20% des Kobalts kommt aus dem Kleinbergbau (u.a. im Kongo), wo auch Kinder beschäftigt sind. Der Anteil von Kobalt aus dem Kleinbergbau sinkt lt. Amnesty International Jahr für Jahr. Einige Automobilhersteller, so z.B. VW und BMW haben sich dazu entschlossen, die Herkunft des Kobalts zu verfolgen und ganz auf Kobalt aus dem Kongo zu verzichten. Kobalt wird für die Herstellung sämtlicher Akkus zB. in Smartphones, Laptops, Rollstühlen und Kameras verwendet. 

Quelle: Mimikama

Stimmt es, dass für die Herstellung eines Elektro-Autos 17 Tonnen CO₂ anfallen?

Diese Zahl ist falsch und geht auf eine Beispielrechnung des schwedischen Journalisten Johan Kristensson zurück, der bei seinem Artikel über eine schwedische Studie diese Zahl exemplarisch für ein 100kw Auto ausrechnete. Tatsächlich ist von durchschnittlich 3 bis 5 Tonnen CO₂ auszugehen. Zum Vergleich: Ein Benziner mit knapp sieben Litern Verbrauch stößt bei rund 20.000 km Fahrstrecke etwa 3,2 Tonnen CO aus. 

Quelle: Edison

Sind Brennstoffzellen besser als Batterien?

„Eine Studie des Fraunhofer ISE zeigt, dass Brennstoffzellenautos klimafreundlicher sind als Batteriefahrzeuge mit ähnlicher Reichweite. Dafür schneiden E-Autos mit kleinen Batterien besser ab als Wasserstofffahrzeuge. Die Grenze liegt der Studie zufolge bei einer Kapazität von 50 kWh. Beide Alternativen sind allerdings klimafreundlicher als der Diesel – wenn sie länger als 150.000 Kilometer gefahren werden. Ihr CO2-Fußabdruck hängt jedoch stark von dem der Produktion der Batterien beziehungsweise des Wasserstoffs ab.“ 

Quelle: Spiegel 

Lassen sich Batterien aus Elektroautos überhaupt recyclen?

Das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus E-Fahrzeugen muss mehrere Hürden nehmen: die hohe Spannung von mehreren hundert Volt in den Akkus, die entzündliche und fluorhaltige Flüssigkeit, die im Arbeitsprozess herausgetrennt werden muss. Außerdem sind bei den Lithium-Ionen-Akkus viele verschiedene Stoffe in Kleinstmengen enthalten, was viele Arbeitsschritte nötig macht. Es kann Fälle geben, in denen sich die Wiedergewinnung zum Beispiel von Metallen ökonomisch und ökologisch nicht lohnt. Zu diesen Stoffen zählt das Lithium. Lukrativer sind Kobalt oder Nickel. In Deutschland gibt es mittlerweile sechs Recyclingbetriebe, die sich auf Akkus, wie sie für E-Mobile eingesetzt werden, spezialisiert haben. 

Quelle: BR

PRO und CONTRA Elektromobilität

  • Hoher Wirkungsgrad von Elektromotoren
  • Keine lokalen Emissionen bei rein elektrischem Betrieb
  • Mit Strom aus erneuerbaren Energien CO2 neutrales Fahren (bei rein elektrischem Betrieb)
  • Keine Lärmemissionen bei geringen Geschwindigkeiten (bei rein elektrischem Betrieb)
  • Hohe Anschaffungskosten
  • Geringe Reichweite (bei rein elektrischem Betrieb)
  • Längere Ladedauer
  • Abhängigkeit von vorhandener Ladeinfrastruktur
  • Unübersichtlichkeit der öffentlichen Ladetarife

Elektromobilität Infografiken

Sind Elektroautos wirklich umweltfreundlicher?

In Deutschland stößt ein Elektroauto 56% weniger CO2 aus als ein Verbrenner, damit liegen wir etwas unter dem EU-Schnitt von 63%.

Je größer das Auto, desto mehr CO2 wird gespart

Quelle: Emobly

Wie unterscheiden sich die Emissionen im Fahrbetrieb?

Ein Auto, das rein elektrisch fährt, stößt lokal keine Emissionen aus. Es verursacht lediglich Feinstaubemissionen durch den Reifen- und Bremsabrieb. Bei der konventionellen Stromerzeugung entsteht jedoch CO2. Ein Elektroauto fährt daher nur besonders CO-arm, wenn es auch mit grünem Strom geladen wird. 
PHEV = Plug-In Hybrid
BEV = Vollelektrisches Fahrzeug

Quelle: PKW-Label.de

Welche Antriebe sind eigentlich die günstigsten im Verbrauch?

Reine Elektrofahrzeuge sind im Verbrauch am günstigsten, sowohl aktuell als auch in der Prognose für das Jahr 2030. Am teuersten sind und bleiben Fahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen. Am zweitteuersten sind Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle.

Quelle: Statista

Wie gut sieht es mit der Infrastruktur an Ladestationen aus?

Die E-Mobilität kommt in Deutschland nur recht langsam in die Gänge. Zwar nimmt die Zahl der E-Autos auf deutschen Straßen insgesamt zu. Wie die Infografik zeigt, kann die Zahl der Ladestationen nicht mit dieser steigenden Zahl an E-Autos Schritt halten.

Quelle: Statista

Diese Expert*innen betreuen das Thema Elektromobilität

"Wir beschäftigen uns an unserem Institut mit der Erforschung verschiedener Antriebssysteme im Hinblick auf effiziente Energienutzung und Verminderung des Antriebsgewichtes."
"Elektromobilität ist mein Schwerpunktthema. Bei meiner journalistischen Arbeit dazu kommt es mir darauf an, verschiedene Positionen in den Diskurs einzubringen."
Michael Kolbitz
Wissenschaftsredakteur bei Science kompakt
"Im Licht der Klimakrise sind wir gezwungen, uns viel konkreter mit bekannten und neuartigen Arten der Energieerzeugung auseinander zu setzen. Mein Forschungsschwerpunkt liegt dabei in der 360° Betrachtung."
Dr. Gesine Nürnberger
Expertin für nachhaltige Energien